Neues Forschungsprojekt für Transportrad-Angebote im Wohnumfeld

Bislang ist die Nutzung von Transporträdern für private Wege in Österreich noch wenig verbreitet, auch wenn in Großstädten wie Wien und Graz schon viele Familien auf die emissionsfreie Kinderkutsche umgestiegen sind. Unser neues Forschungsprojekt „HAUSRAD“ beschäftigt sich nun mit neuen Angeboten im Wohnumfeld für neue Zielgruppen, um Transporträder leichter verfügbar zu machen.

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Nur 0,6% der Radfahrenden in Österreich nutzen laut einer Marketagent-Umfrage (2021) das Transportrad als hauptsächliches Fahrzeug. Eine wesentliche Voraussetzung für die regelmäßige Transportradnutzung ist dabei die Integration in den Mobilitätsalltag und damit die Verfügbarkeit des Transportrades im nahen Wohnumfeld. Um auch finanziellen Hemmnissen bei der Anschaffung eines Transportrades zu entgegnen, wäre die kostengünstige Bereitstellung eines Transportrades die geeignete Lösung.

Für die Entwicklung breitentauglicher Transportrad-Angebote im ländlich-kleinstädtischen Raum fehlt es an Wissen über Bedürfnisse und Wünsche potentieller Nutzer:innen sowie über Anreize, die Menschen mit ihren gewohnten Mobilitätsroutinen brechen lassen. Mit diesem Forschungsvorhaben, das auf die Kombination qualitativer und quantitativer Methoden setzt, soll diese Wissenslücke geschlossen werden.

Erste österreichweite repräsentative Befragung

Das Projekt HAUSRAD, das im Rahmen des Programms „Mobilität der Zukunft“ des Klimaschutzministeriums gefördert wird, zielt daher darauf ab, neue Transportrad-basierte Mobilitätsdienstleitungen zu testen, die auf die Anforderungen unterschiedlicher Zielgruppen Rücksicht nehmen und einfach in den Alltag integrierbar sind. Dazu werden zuerst Bedürfnisse und Mindsets von potentiellen Nutzer:innen erhoben, erstmals auch durch eine österreichweite repräsentative Befragung, und darauf aufbauend Konzepte für Angebote entwickelt. Diese werden in zwei Pilotgemeinden in Niederösterreich (Amstetten und St. Andrä/Wördern) auf ihre Tauglichkeit und Effekte überprüft. Auf dieser Basis werden Umsetzungsmodelle für die österreichweite nachhaltige Ausrollung erarbeitet.

Zielsetzungen des Projektes:

  • Identifikation der Bedürfnisse und Anforderungen der Zielgruppen durch eine repräsentative Befragung und qualitative Interviews
  • Ko-kreatives Entwickeln von Mobilitätsdienstleistungen, die bedarfsgerechte, sozial-inklusive, nachhaltig und marktfähig sind.
  • Quantifizierung der potentiellen Transportradnutzer:innen aufgrund der neu konzipierten Mobilitätsdienstleistungen
  • Ableiten von Konzepten für Umsetzungsmodelle rund um das Transportrad und österreichweite Verbreitung.

Das Ergebnis der Befragung erwarten wir für Anfang Juni 2023. Am Projekt beteiligt sind TU Wien - move, Factum, quadratic, Energy-Climate GmbH und Die Radvokaten. Das Projekt läuft bis 2025.