Transportrad-Tipps für deine Gemeinde
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Die Hälfte der Autofahrten in Österreich ist kürzer als fünf Kilometer, also einfach per Fahrrad zu bewältigen. Selten sitzt mehr als eine Person im Auto, und wie oft nehmen wir schon eine Waschmaschine mit? Und selbst diese passt auf ein Transportrad! Die Mitnahme von Kindern und Einkauf gehen mit elektrischer Unterstützung per Transportrad leicht von statten. Ganz ohne klimaschädliche Emissionen.
Nutzung von Transporträdern in Gemeinden fördern!
Deine Gemeinde kann diverse Aktivitäten setzen, damit all diese Vorteile für ihre Bürger:innen erlebbar und nutzbar werden. Die repräsentative KlimaEntLaster-Umfrage ergab, dass mehr als die Hälfte der Österreicher:innen gerne Transportrad fahren würden! Vielen fehlt aber die Möglichkeit, Räder dieser Art auszuprobieren. Wir zeigen in diesem Ratgeber, wie sich Sharing, Abonnements, Lieferdienste und Testfahrten auch in deiner Gemeinde realisieren lassen.
Welche Radtypen gibt es?
Die Auswahl an Transporträdern ist groß und wächst ständig weiter. Elektrische Unterstützung macht gerade bei Transporträdern mit ihren Ladekapazitäten von bis zu 200 Kilogramm Sinn. Die Motorisierung folgt in den allermeisten Fällen den Vorgaben für handelsübliche E-Bikes (max. 25 km/h Unterstützung, max. 250 Watt), dadurch gelten auch E-Transporträder als normale Fahrräder laut Straßenverkehrsordnung. Die drei häufigsten Transportrad-Typen sind hier abgebildet: Dreirad, Longjohn und Longtail.
Transportrad-Sharing
Für Gemeinden, Kleinstädte und Wohnbauträger bietet sich ein Mittelweg an, der bei KlimaEntLaster erprobt wurde und sich bewährt, weil er wenig Kosten verursacht und rund um die Uhr verfügbar ist: das “Hosting”, bestenfalls in Kombination mit Smarten Verleihboxen. Dieser kleine Kasten wird am Verleihstandort des Rades montiert, bekommt Stromanschluss und enthält Akku, Ladegerät und Schlüssel. Sie lässt sich per Smartphone über die Plattform radverteiler.at öffnen, sobald das Rad online reserviert wurde.
Die Bevölkerung erreichen
Wir haben einige neue Angebote ausprobiert, mit denen Gemeinden oder Wohnbauträger interessierte Menschen proaktiv kontaktieren können, um ihnen die emissionsfreie Alternative Transportrad näher zu bringen. Das Transportrad als Abo, Transportrad-Testangebote und Infopakete für Gemeinde oder Wohnhaus. Diese Maßnahmen dienen dazu, Hürden wie Anschaffungspreis, fehlende Informationen oder Mangel an Testmöglichkeiten zu überwinden. Kommunikation und Bewerbung sind dabei ganz wichtig!
Transporträder flexibel einsetzen
Neben den erwähnten Angeboten für zukünftige Transportradfahrer:innen kann deine Gemeinde auch etwas für Menschen
tun, die nicht selber fahren können: Lieferdienste für den alltäglichen Bedarf oder auch Shuttledienste. In manchen Fällen kann es Sinn machen, die Ressourcen zu bündeln und ein Rad für viele Einsätze zu verwenden.
Tipps für vielseitige Transportrad-Angebote
Sobald deine Gemeinde sich für manche dieser Transportrad-Maßnahmen entschieden hat und sie dafür bereit sind, der Bevölkerung nähergebracht zu werden, ist das Wichtigste: Groß ankündigen! Rührt die Werbetrommel. Aber auch schon zu Beginn der Überlegungen macht sich ein Infoabend gut, an dem die Idee des Transportrad- Sharings oder von Lieferdiensten mit interessierten Bürger:innen besprochen wird und erste Kandidat:innen für die Radlgeber-Funktion oder Verein für Kooperationen gefunden werden können. Bei den Entscheidungen unterstützen unsere Forschungsergebnisse, die im Folder kurz dargestellt werden.
Der neue Ratgeber beruht auf den Erkenntnissen aus dem Forschungsprojekt „HAUSRAD“, Laufzeit 2022– 2025, das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert wurde, und auf früheren Projektergebnissen des KlimaEntLaster-Konsortiums. An Projekt und Texterstellung beteiligt waren Factum, TU Wien - move, Energy Climate GmbH, Verein IGF -Die Radvokat:innen und quadratic GmbH.
Folderkonzept: Alec Hager, Die Radvokat:innen; Layout: Sylvia Kostenzer, studio d*luxe; Fotos: Peter Provaznik